Er sieht nicht so aus, er fühlt sich nicht so an, und doch: Der Kürbis ist eine Beere. Das sagen zumindest die Botaniker, bei denen alle Früchte, deren Samen frei im Fruchtfleisch liegen, Beere heißen. Also auch Gurken, Tomaten, Chilis, Bananen und Avocados. Ganz anders Erdbeeren, Himbeeren und Brombeeren: Sie gelten bei bei Botanikern als Sammelnuss- oder -steinfrüchte …

Die Pflanze mit den merkwürdig großen Beeren stammt aus Texas und Mexiko. Der wilde Kürbis wächst an Flussufern und klettert mit seinen langen Ranken auch auf Bäume. Er produziert kleine, hartschalige Früchte, ähnlich unseren Zierkürbissen. Nur die öl- und eiweißreichen Samen der Wildform sind für den Menschen genießbar, das Fruchtfleisch selbst ist bitter. Die Fruchtwand ist in reifem Zustand stark verholzt. Nach einiger Zeit der Lagerung trocknet das Fruchtfleisch an. Der Kürbis ist nun bestens schwimmfähig – eine Methode der Pflanze, ihre Samen auch über Wasserläufe zu verbreiten.

Im Laufe vieler Jahrhunderte entwickelten die Indios aus den gelegentlich vorkommenden nicht bitteren Früchten des wilden Kürbisses die Grundlage für die heutige Vielfalt an Kürbissorten. Neben Mais und Bohnen gehörten Kürbisse schon in prähistorischer Zeit zu ihren wichtigsten Nahrungsmitteln.